Die besten Orte, um diesen Sommer Ogham-Steine zu sehen

Ogham war ein Schriftsystem, das als frühe Form der irischen Sprache entstand. Ogham-Steine sind eine beeindruckende Darstellung des irischen Erbes und der irischen Kultur und ein Muss für alle, die sich für die reiche Geschichte Irlands interessieren.

Bevor die Menschen in Irland begannen, auf Pergamentmanuskripten zu schreiben, schrieben sie auf anderen Materialien, vor allem auf Stein.

Die ältesten Ogham-Inschriften auf Stein stammen aus der Zeit zwischen dem 4. und 7. Jahrhundert n. Chr. Hunderte von Exemplaren sind in ganz Irland erhalten geblieben, jedes mit seiner eigenen Geschichte. Sie bieten einen guten Einblick in die irische Sprache Jahrhunderte vor der Zeit, als Menschen begannen, lateinische Manuskripte zu schreiben.

Ogham ist als Schriftsystem höchst ungewöhnlich, da es aus parallelen Linien in Gruppen von eins bis fünf besteht und deren Bedeutung von der Position der Stammlinien abhängt. Sie wurden üblicherweise vertikal entlang der natürlichen Kante des Steins eingraviert, was sie besonders schön macht. Sie werden üblicherweise von unten links nach oben gelesen, über die Oberseite nach unten und nach rechts unten. Es gibt jedoch Variationen. Buchstaben, dargestellt durch Rillen und Kerben, sollen einfache genealogische Aussagen aus der Zeit zwischen 300 und 600 n. Chr. enthalten. Viele Wissenschaftler, von Archäologen bis zu Historikern, die sich mit diesem Alphabet beschäftigt haben, glauben, dass es mit dem lateinischen Alphabet verwandt ist.

Ogham besteht aus etwa zwanzig Buchstaben des lateinischen Alphabets und ist in Kerben und Einschnitte transkribiert. Dies ist bekannt, weil ein Schlüssel zur Übersetzung in einem mittelalterlichen religiösen Text gefunden wurde. Es wird angenommen, dass dies die erste schriftliche Niederschrift der irischen Sprache war. Sie wurden oft als Grabsteine bezeichnet, doch man geht davon aus, dass sie in Ermangelung von Bestattungen lediglich Gedenk- und Grenzmarkierungen dienten.

Ogham-Steine sind aus der Nähe faszinierend. Wo in Irland kann man diesen Sommer am besten Ogham-Steine sehen?

Ogham-Steine findet man in den meisten Grafschaften Irlands, die meisten befinden sich jedoch in Kerry, Cork und Waterford.

Im University College Cork befindet sich eine beeindruckende Sammlung von Ogham-Steinen in einem speziellen Steinkorridor, der einen überdachten Gang unter dem Hauptbogen hindurch und südwärts bis zum Ende des Westflügels bietet. Mit 28 ausgestellten Steinen ist dies die größte Einzelsammlung Irlands. Die Sammlung umfasst antike Grabsteine, die jeweils die Grabstätte einer wichtigen Persönlichkeit eines keltischen Stammes aus der Zeit vor der Ankunft des Heiligen Patrick in Irland (300–600 n. Chr.) markieren. Diese Steine standen ursprünglich im offenen Gelände im Süden und Südwesten Irlands und werden nun durch diese Sammlung geschützt.

Kerry ist übersät mit Ogham-Steinen, insbesondere auf der Halbinsel Dingle. Von den geschätzten 300 Ogham-Steinen in Irland befinden sich über 60 in diesem relativ kleinen Gebiet, was Dingle für viele zur „Heimat des Ogham“ macht. Die ersten Ogham-Steine wurden errichtet, als Irland noch eine heidnische Gesellschaft mit streng mündlicher Überlieferung war. Später entstanden sie, als Irland noch ein christliches Land war und die Alphabetisierung fest verankert war. Die meisten Steine hier tragen die Namen von Familienmitgliedern und ihren Stämmen.

Interessanterweise sind einige Ogham-Steine zweisprachig (in Latein und Ogham). Eines der seltensten Exemplare in Irland, das beide Schriften enthält, stammt aus der Grafschaft Kildare und ist im Nationalmuseum Irlands in Dublin zu sehen. Es ist 1,57 m hoch, und in dieser unterhaltsamen Ausstellung sind Besucher eingeladen, ihre eigenen Ogham-Inschriften zu schreiben.

Dieses geheimnisvolle und magische Alphabet, das auf diesen Ogham-Steinen zu sehen ist, ist ein Schatz, den es zu jeder Jahreszeit zu schätzen und zu besuchen lohnt.